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Meta startet Test für KI-Chatbots auf Instagram

Der US-Technologie-Konzern Meta plant, auf seiner Social-Media-Plattform Instagram, chatgesteuerte Künstliche Intelligenzen (KI) testen zu lassen. Dies wurde von Meta-CEO Mark Zuckerberg in einem Gespräch mit dem Social-Media-Influencer Kane Kallaway bekannt gegeben.

Bislang war der Zugang zu dieser Technologie exklusiv auf einige ausgewählte Influencer und wenige Social-Media-Marken wie Wasted beschränkt gewesen. In den nächsten Wochen sollen jedoch alle Instagram-Nutzer in den USA die Gelegenheit bekommen, diese neuen KI-Chatbots auszuprobieren. Insbesondere bekannte Nutzer werden die Möglichkeit erhalten, ihre eigenen Chatbots zu erstellen.

Instagram Chatbot

Einsatzmöglichkeiten der KI-Chatbots

Die Entwicklung und Nutzung der personalisierten Chatbots basiert auf Metas eigenem Large Language Model Llama. Ziel ist es, Influencern und großen Accounts auf Instagram zu ermöglichen, mit ihren Followern effektiver zu interagieren, ohne dafür persönliche Zeit aufwenden zu müssen.

Zudem sollen auch Unternehmens-Accounts von dieser Technologie profitieren. Mark Zuckerberg betonte im Interview, dass sichergestellt wird, dass Nutzer immer wissen sollen, wenn sie mit einer KI kommunizieren.

Ein weiteres langfristiges Ziel von Zuckerberg ist es, Nutzern die Möglichkeit zu geben, komplett fiktive Personen zu erstellen, die auf der Plattform kommunizieren können. Dieses Ziel erinnert an das kürzlich gestartete soziale Netzwerk Butterflies, welches von Anfang an auf die Interaktion zwischen Menschen und KIs ausgelegt ist. Zuckerberg prognostiziert, dass solche KI-Avatare künftig eine Art digitale Kunstform darstellen könnten.

Datenschutzbedenken in Europa

Im Gegensatz zu den USA werden deutsche Nutzer vorerst nicht auf diese neuen Chatbots zugreifen können. Vor etwa zwei Wochen setzte Meta das Training seiner Llama-KI in Europa aufgrund der hier geltenden Datenschutzbestimmungen aus.

Gleichzeitig verkündete das Unternehmen, dass der Start der neuen Chatbot-Technologie in Europa vorläufig auf Eis liegt, wie die US-Nachrichtenseite Bloomberg berichtet.

KI-Chatbots als Lösung für überlastete Prominente

Der Gedanke, dass Unternehmen KI-Chatbots für Kundensupport verwenden, ist nicht neu. Dass Meta diese Technologie nun auch auf Instagram anwenden will, erscheint als logischer Schritt, insbesondere für klassische Firmen-Accounts.

Doch auch für Prominente könnte ein solcher Chatbot von Vorteil sein. Prominente Persönlichkeiten wie etwa Dwayne "The Rock" Johnson, der nahezu 400 Millionen Follower auf Instagram hat, haben nicht die Zeit, sämtliche Kommentare zu beantworten, geschweige denn zu lesen. Hier sollen die Chatbots einspringen und unterstützen.

Skepsis und Herausforderungen

Es bleibt jedoch unklar, wie effektiv dieses System tatsächlich sein wird. Fans, die darauf hoffen, eine persönliche Nachricht von ihrem Idol zu erhalten, werden vermutlich von einer Antwort eines automatischen Chatbots enttäuscht sein.

Der emotionale Wert der direkten Interaktion, der viele Nutzer auf Plattformen wie Instagram zieht, lässt sich durch KI nur schwerlich ersetzen. Zuckerberg selbst scheint sich über den Ausgang des Projekts unsicher zu sein. Er betonte mehrfach, dass es sich um ein Experiment handle und man die endgültige Umsetzung und die Reaktionen der Nutzer abwarten müsse.

Autor dieses Beitrags

Simon Feller

Experte für Künstliche Intelligenz (KI) und Prozessautomatisierung