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KI in HR: Alles was du darüber wissen musst

Künstliche Intelligenz (KI) nimmt eine immer bedeutendere Rolle in Unternehmen ein. Besonders im Bereich Human Resources (HR) bietet KI zahlreiche Potenziale für Effizienzsteigerungen und bessere Entscheidungsfindungen.

Durch die Verlagerung hin zu Telearbeit und der beschleunigten Digitalisierung, bedingt durch die COVID-19-Pandemie, hat sich der Bedarf an KI-gestützten Lösungen in HR zusätzlich verstärkt. KI in HR ermöglicht es, Prozesse zu automatisieren, die Qualität der Entscheidungsfindung zu erhöhen und die Mitarbeitererfahrung insgesamt zu verbessern.

Historische Entwicklung der KI in HR

Die Automatisierung von HR-Prozessen begann bereits vor einigen Jahrzehnten mit der Einführung einfacher Datenbanken und automatisierten Verwaltungstools.

Mit der Weiterentwicklung von KI und maschinellem Lernen konnten jedoch immer mehr HR-Aktivitäten effizienter gestaltet werden.

Die Pandemie hat diesen Wandel beschleunigt und zu einer raschen Anpassung geführt.

In den letzten Jahren haben Unternehmen zunehmend auf fortschrittliche digitale Technologien gesetzt, und 2019 nutzten über 85 % der großen US-Unternehmen KI für das Personalwesen.

Diese Entwicklungen haben die Grundlage für die Integration von KI in HR-Prozesse gelegt, die heute eine wiederkehrende Rolle in der Optimierung und Automatisierung von HR-Aufgaben spielt.

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Einsatzbereiche von KI im Personalwesen

Rekrutierung und Bewerbermanagement

KI bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im HR-Bereich.

Im Recruiting und Bewerbermanagement werden KI-Algorithmen zur automatisierten Lebenslaufanalyse und zur Kommunikation mit Bewerbern via Chatbots genutzt. Diese Technologien helfen auch, unbewusste Vorurteile zu minimieren und den Auswahlprozess objektiver zu gestalten.

Alte Application-Tracking-Systeme sind oft auf übereinstimmende Schlüsselwörter beschränkt, während intelligente, KI-gesteuerte Recruiting-Analysen die Art des Kandidaten identifizieren können, den ein Personalbeschaffer sucht.

Sobald ein Kandidat die anfänglichen Hürden beseitigt, können KI-Systeme Fähigkeiten und Eignungstests verwalten, um potenzielle Einstellungen auf Eignung zu bewerten. Dialogorientierte Oberflächen, wie z.B. Recruiting-Chatbots, können dann direkt mit Kandidaten in natürlicher Sprache kommunizieren.

Zusammenfassung:

  • Automatisierte Lebenslaufanalyse
  • Minimierung unbewusster Vorurteile
  • Dialogorientierte Recruiting-Chatbots

Onboarding

Beim Onboarding unterstützt KI durch Automatisierung, sodass neue Mitarbeiter schneller integriert werden können.

Die Automatisierung der Personalbeschaffung kann den Verwaltungsaufwand verringern, indem die Bereitstellung und der Empfang der erforderlichen Dokumente, Unternehmensrichtlinien, Anmeldeinformationen und stellenspezifischen Berechtigungen automatisiert werden.

HR-Chatbots, die rund um die Uhr und weltweit arbeiten, reduzieren den Bedarf an Live-Mitarbeitern für Anrufe im Außendienst, E-Mails und Meetings für das Onboarding von Mitarbeitern. Dies ermöglicht eine schnellere und gründlichere Integration neuer Mitarbeiter.

Talent Management und Mitarbeiterentwicklung

Im Talent Management ermöglicht KI personalisierte Weiterbildungsprogramme und die Analyse von Personaldaten, um zukünftige Trends vorherzusagen.

Unternehmen arbeiten mit KI und lernenden Algorithmen, um ihren Mitarbeitenden zielgerichtet diejenigen Weiterbildungsangebote zukommen zu lassen, die aufgrund ihrer Kompetenzen, Aufgaben und bisherigen Weiterbildungsangebote als optimal eingestuft werden.

Diese personalisierten Lernpläne können die Weiterbildung effizienter und effektiver gestalten. Darüber hinaus lassen sich Wahrscheinlichkeitsvorhersagen generieren, die bei strategischen Entscheidungen hilfreich sein können.

Mitarbeiterbindung und Engagement

Mitarbeiterbindung und Engagement profitieren durch Sentiment-Analysen, die das Mitarbeiterfeedback auswerten und unterstützen die virtuelle Zusammenarbeit.

KI-Analysen, insbesondere Stimmungsanalysen, können erkennen, wie sich ein Arbeiter fühlt. Es kann den Grad des Engagements, des Burnouts, der Depression und der Angst eines Mitarbeiters vorhersagen und ermöglicht so ein frühzeitiges, individuelles Eingreifen.

Kommunikations- und Kooperationstools, wie z.B. Remote Boardrooms, können künstliche Intelligenz nutzen, um die zwischenmenschliche Verbindung zu fördern und virtuelle Office-Erlebnisse in Echtzeit zu unterstützen.

Zusammenfassung:

  • Sentiment-Analysen für Mitarbeiterfeedback
  • Vorhersage von Engagement und Burnout
  • Virtuelle Office-Erlebnisse

Performance Management

Performance Management wird durch datenbasierte Leistungsbewertungen und Zielüberwachung verbessert.

Mit KI-Leistungsanalysen können Manager aus kontinuierlichen Echtzeitbewertungen über mehrere Quellen vorurteilsfreie Erkenntnisse gewinnen. Mit vorausschauenden HR-Analysen können Sie erkennen, wo ein Mitarbeiter möglicherweise Schwierigkeiten hat, und personalisierte Schulungen empfehlen.

Da KI-Analysen große Datenmengen verarbeiten können, können sie verschiedene Aspekte der Funktionsfähigkeit einzelner oder verteilter Teams bewerten und Vorschläge zur Verbesserung der Zusammenarbeit unterbreiten.

Wohlbefinden der Mitarbeitenden

KI-gestützte Gesundheitsmonitoring-Tools fördern das Wohlbefinden der Mitarbeiter und tragen zur langfristigen Leistungsfähigkeit bei.

Das Global Wellness Institute schätzt, dass ein Mangel an Wohlbefinden der Belegschaft die Weltwirtschaft jedes Jahr 10 % bis 15 % der Wirtschaftsleistung kostet.

KI-Analysen können das Wohlbefinden der Mitarbeiter auf unzählige Weise fördern, z.B. durch die Beseitigung wiederkehrender oder geringwertiger Aufgaben und die Bereitstellung von Feedback und Empfehlungen für das körperliche oder emotionale Wohlbefinden.

Merke: KI-gestützte Gesundheitsmonitoring-Tools helfen, die langfristige Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu sichern.

Strategische Analysen

Schließlich bieten deskriptive, prädiktive und präskriptive Analysen wertvolle Einblicke für strategische Entscheidungen.

Deskriptive Verfahren analysieren Daten und beschreiben Zusammenhänge, prädiktive Verfahren leiten daraus Zukunftstrends ab und präskriptive Analysen erarbeiten Vorschläge, um bestimmte Ziele in Zukunft zu erreichen.

Diese Analysen sind ein wichtiger Bestandteil zur Optimierung der Personalplanung und zur Vorhersage von Personalbedarfen.

Vorteile der KI in HR

Die Effizienzsteigerung durch Automatisierung von Routineaufgaben ist ein zentraler Vorteil der KI in HR.

Zeit- und Kostenersparnisse sind die Folge, was zu einem verbesserten Return on Investment (ROI) führt. Bessere Entscheidungsfindungen basieren auf umfangreichen Datenauswertungen, die personalisierte und datengestützte Entscheidungen ermöglichen.

Die Mitarbeitererfahrung wird durch maßgeschneiderte Kommunikation und individuelle Unterstützung verbessert. Zudem hilft KI, HR-Budgets zu optimieren, indem sie die Effizienz und Produktivität steigert.

Eine Studie der Hackett Group aus dem Jahr 2019 ergab, dass intelligente Automatisierung die Effektivität und das Kundenerlebnis in typischen HR-Organisationen verbessern und gleichzeitig die Kosten um 17 % senken kann.

Merke: Automatisierung durch KI führt zu erheblichen Kosteneinsparungen und verbessert die Effizienz.

Herausforderungen und Risiken

Beim Einsatz von KI in HR müssen Datenschutz und Privatsphäre gewahrt bleiben.

Der Umgang mit sensiblen Mitarbeiterdaten erfordert strenge Sicherheitsmaßnahmen.

Ethik und Bias sind weitere kritische Punkte. KI-Systeme müssen so gestaltet sein, dass sie Diskriminierung vermeiden. Daher sind ethische Standards, wie sie der Ethikbeirat HR Tech entwickelt hat, von zentraler Bedeutung.

Die KI-Richtlinien des Ethikbeirats HR Tech umfassen zehn Richtlinien, die einen ethischen Standard für KI-Lösungen und den Umgang mit personenbezogenen Daten entwickeln.

Die Akzeptanz neuer Technologien und das Veränderungsmanagement sind ebenfalls wichtige Aspekte. Mitarbeiter und Führungskräfte müssen auf die neuen Prozesse vorbereitet werden, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat das "KI-Observatorium" ins Leben gerufen, ein Projekt der Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft, um die Auswirkungen von KI auf Arbeitswelt und Gesellschaft zu untersuchen.

Best Practices für die Implementierung von KI in HR

Eine schrittweise Einführung von KI in HR-Prozesse ist ratsam, um eine reibungslose Integration zu gewährleisten.

Aus- und Weiterbildung der HR-Mitarbeiter im Umgang mit KI-Systemen ist essenziell.

Die Zusammenarbeit mit Technologie- und Datenexperten stellt sicher, dass die besten Lösungen implementiert werden.

Regelmäßiges Feedback und kontinuierliche Verbesserungen sind notwendig, um die Effizienz der KI-Lösungen zu maximieren.

Technologische und ethische Leitplanken sollten stets beachtet werden, um Datenschutzkonformität und ethische Standards zu gewährleisten.

Vor der Einführung einer KI-gestützten Anwendung sollte genau geprüft werden, ob die verwendeten Algorithmen und die Datensätze den eigenen Ansprüchen genügen und für den vorgesehenen Einsatz brauchbar sind.

Wo geht die Reise hin?

Zukünftige technologische Trends wie verbesserte maschinelle Lernalgorithmen und erweiterte Datenanalysetechniken werden die Möglichkeiten von KI in HR weiter ausdehnen.

Langfristig wird KI die strategische Planung und das Entscheidungsmanagement in HR maßgeblich beeinflussen. Politische und gesellschaftliche Implikationen, wie die durch das KI-Observatorium beobachteten Entwicklungen, werden ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.

Das KI-Observatorium des BMAS hat die Aufgabe, die Auswirkungen von KI auf Arbeitswelt und Gesellschaft zu untersuchen und Handlungsempfehlungen zu entwickeln.

Bereits Ende 2018 wurde der Ethikbeirat HR Tech ins Leben gerufen, mit dem Ziel, über ethische Fragen rund um KI zu informieren und zur Diskussion anzuregen.

Handlungsempfehlungen für HR-Manager

KI im HR-Bereich bietet zweifelsohne zahlreiche Vorteile, bringt aber auch Herausforderungen und Risiken mit sich.

HR-Manager sollten schrittweise vorgehen, Mitarbeiter schulen, mit Experten zusammenarbeiten und ethische Standards einhalten, um die Potenziale von KI optimal zu nutzen.

Durch eine sorgfältige Planung und Implementierung können Unternehmen die Effizienz und Produktivität ihrer HR-Abteilungen erheblich steigern und gleichzeitig sicherstellen, dass ethische und datenschutzrechtliche Vorgaben eingehalten werden.

FAQs zu KI in HR

Was sind die größten Vorteile von KI im HR?

KI im HR bietet Effizienzsteigerung, bessere Entscheidungsfindung und eine verbesserte Mitarbeitererfahrung. Durch die Automatisierung von Routineaufgaben können Zeit- und Kostenersparnisse erzielt werden, was zu einem verbesserten Return on Investment führt.

Wie kann KI im Recruiting-Prozess eingesetzt werden?

KI im Recruiting kann zur automatisierten Lebenslaufanalyse, zur Kommunikation mit Bewerbern via Chatbots und zur Verwaltung von Fähigkeiten- und Eignungstests eingesetzt werden. Diese Technologien helfen, den Auswahlprozess objektiver und effizienter zu gestalten.

Welche ethischen und datenschutzrechtlichen Herausforderungen gibt es bei der Nutzung von KI im HR?

Der Einsatz von KI im HR erfordert strenge Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz sensibler Mitarbeiterdaten. Ethik und Bias sind weitere kritische Punkte, die beachtet werden müssen, um Diskriminierung zu vermeiden. Ethische Standards und Datenschutzkonformität sind unerlässlich.

Autor dieses Beitrags

Simon Feller

Experte für Künstliche Intelligenz (KI) und Prozessautomatisierung