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Overfitting

Was ist Overfitting

Overfitting ist ein häufiges Problem in der Datenanalyse und im maschinellen Lernen. Es tritt auf, wenn ein Modell zu genau auf die Trainingsdaten abgestimmt ist. Das Modell lernt nicht nur die wesentlichen Muster, sondern auch das Rauschen und unbedeutende Details der Daten. Dadurch wird das Modell sehr komplex und kann die erlernten Muster nicht generalisieren.In der Praxis bedeutet das, dass es sehr gut mit den Trainingsdaten funktioniert, aber schlecht auf unbekannten Daten abschneidet. Es gibt verschiedene Methoden, um Overfitting zu vermeiden. Eine beliebte Methode ist die Verwendung von mehr Trainingsdaten. Auch Cross-Validation hilft, das Modell zu validieren und Überanpassung zu erkennen.Regularisierung ist eine weitere Technik, die das Risiko von Overfitting reduziert. Es fügt einen Strafterm zur Verlustfunktion hinzu, um das Modell zu vereinfachen. Dies hilft, unnötige Komplexität zu vermeiden und eine bessere Balance zwischen Bias und Varianz zu erreichen.Um Overfitting auch visuell zu erkennen, werden oft Lernkurven verwendet. Sie zeigen die Veränderung der Modellgenauigkeit in Abhängigkeit von der Trainingsgröße. Ein deutlicher Unterschied zwischen Trainings- und Validierungsgenauigkeit ist ein Indikator für Overfitting.

Ursachen von Overfitting

Die Hauptursache für Overfitting ist in der Regel eine zu hohe Modellkomplexität. Dies bedeutet, dass das Modell zu viele Parameter hat, um das zugrunde liegende Muster der Daten abzubilden. Ein Entscheidungsbaum könnte zum Beispiel zu tief sein, sodass er fast jedes Muster aus den Trainingsdaten erlernt. Dadurch werden zufällige Fehler als relevante Informationen interpretiert.Ein weiterer Grund kann eine unzureichende Anzahl an Trainingsdaten sein. Wenn das Modell nicht genügend Daten hat, neigt es dazu, sich zu sehr an die vorhandenen Daten anzupassen. So lernt es Details und Unregelmäßigkeiten, die nicht generalisierbar sind.Rauschen in den Daten ist ebenfalls eine Quelle für Overfitting. Datenrauschen entsteht durch unvorhersehbare Abweichungen oder Fehler im Datensatz. Modelle, die versuchen, dieses Rauschen zu lernen, verlieren die Fähigkeit, die eigentlichen Muster zu erkennen.Oft sind auch die verwendeten Algorithmen ein Faktor. Einige Algorithmen sind anfälliger für Überanpassungen als andere. Entscheidungsbäume ohne Beschneidung sind beispielsweise prädestinierter, Overfitting zu verursachen. Daher ist es wichtig, die Wahl des Modells sorgfältig zu treffen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

Strategien zur Vermeidung von Overfitting

Eine effektive Strategie zur Vermeidung von Overfitting ist die Cross-Validation, insbesondere die k-fache Kreuzvalidierung. Diese Technik verteilt den Datensatz in mehrere Teilmengen und führt für jede dieser Teilmengen Tests durch. Durch dieses Vorgehen kann die Generalisierungsfähigkeit besser beurteilt werden.Eine weitere gängige Methode ist die Regularisierung, wobei Techniken wie Lasso oder Ridge angewandt werden. Diese Techniken zielen darauf ab, die Komplexität des Modells zu reduzieren, indem sie nicht wesentliche Merkmale abschwächen oder entfernen.Der Einsatz von Dropout in neuronalen Netzwerken kann ebenfalls helfen, Overfitting zu vermeiden. Dabei werden während des Trainings durch Zufall einige Knoten deaktiviert. Dies zwingt das Netzwerk, robustere Merkmale zu lernen, da es nicht auf die Aktivität einzelner Knoten angewiesen ist.Ein weiterer Ansatz ist das Early Stopping. Hierbei wird der Trainingsprozess gestoppt, sobald sich die Modellleistung auf den Validierungsdaten nicht mehr verbessert. Somit verhindert man, dass das Modell beginnt, unnötige Muster aus den Trainingsdaten zu lernen.Die Erhöhung der Datenmenge kann ebenfalls helfen. Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto besser kann das Modell Muster generalisieren. Dies ist allerdings nicht immer einfach, insbesondere wenn es um qualitativ hochwertige und bereinigte Daten geht.

Autor dieses Beitrags

Simon Feller

Experte für Künstliche Intelligenz (KI) und Prozessautomatisierung