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Underfitting

Was ist Underfitting

Underfitting ist ein Begriff aus dem Bereich des maschinellen Lernens und der Statistik. Es beschreibt eine Situation, in der ein statistisches Modell oder ein Lernalgorithmus nicht in der Lage ist, die zugrunde liegende Struktur der Daten zu erfassen. Das Modell ist zu einfach und hat nicht genügend Kapazität, um die Muster in den Daten zu lernen.Dieses Phänomen tritt häufig auf, wenn ein Modell zu stark vereinfacht wird oder wenn es an ausreichenden Parametern fehlt, um die Daten gut darzustellen. Das Ergebnis ist, dass das Modell sowohl auf den Trainings- als auch auf den Testdaten schlecht abschneidet.Die Genauigkeit ist niedrig, und der Fehler sowohl auf den Trainings- als auch auf den Testdatensätzen ist hoch.

Um Underfitting zu vermeiden, ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen der Komplexität des Modells und der Menge der verfügbaren Daten zu finden. Ein zu einfaches Modell kann die Daten nicht angemessen erfassen, während ein zu komplexes Modell zu Overfitting führen kann.In der Praxis bedeutet dies, dass man bei der Wahl eines Modells darauf achten sollte, dass es die Fähigkeit hat, die wesentlichen Merkmale der Daten zu lernen, ohne unnötige Komplexität hinzuzufügen. Es ist eine kommunizierte Balance, die oft durch Erfahrung und Feinabstimmung erreicht wird.Zusätzlich kann die Verwendung von validierungsbasierten Ansätzen, wie Kreuzvalidierung, helfen, das Risiko des Underfittings zu minimieren.

Ursachen für Underfitting

Die Ursachen für Underfitting sind vielfältig und oft das Resultat von mangelnder Modellkomplexität. Ein häufiger Grund ist die Wahl eines falschen Modells, das für die Komplexität der Daten ungeeignet ist. Wenn das Modell zu wenige Merkmale hat oder zu einfache Annahmen über die Daten trifft, kann es die Datenstruktur nicht korrekt erfassen.Auch eine unzureichende Datenmenge kann zu Underfitting führen. Wenn das Modell mit zu wenig Daten trainiert wird, kann es nicht genügend Informationen extrahieren, um die zugrunde liegenden Muster zu lernen.Bei der Vorbereitung der Daten können auch Fehler passieren, die zu Underfitting führen. Beispielsweise kann eine zu starke Vorverarbeitung der Daten wichtige Informationen entfernen.

Aber auch technische Einschränkungen, wie ein unzureichender Algorithmus zur Optimierung der Modellparameter, können eine Rolle spielen. Wenn die Lernrate zu niedrig ist oder der Optimierungsalgorithmus zu langsam konvergiert, wird das Modell möglicherweise nicht optimal angepasst.Ein weiteres Problem können falsche Annahmen über die Verteilung der Daten sein. Häufig wird angenommen, dass die Daten normalverteilt sind, was in der Realität oft nicht der Fall ist. Eine fehlerhafte Vorannahme dieser Art kann die Leistung eines Modells erheblich beeinträchtigen. Es ist wichtig, die richtigen Annahmen über die Daten zu treffen, um ein passendes Modell zu entwickeln.

Methoden zur Vermeidung von Underfitting

Es gibt mehrere Ansätze, um Underfitting zu vermeiden. Eine der effektivsten Methoden ist die Erhöhung der Modellkomplexität. Häufig reicht es aus, ein komplexeres Modell zu wählen oder die Anzahl der Parameter zu erhöhen. Dies kann durch Hinzufügen von Schichten in einem neuronalen Netzwerk oder durch die Verwendung von Features mit höherem Informationsgehalt geschehen.Ein weiterer Ansatz ist die Verbesserung der Datenqualität. Dazu gehört das Sammeln und Erfassen zusätzlicher Daten, um dem Modell mehr Informationen zur Verfügung zu stellen. Eine umfangreichere Datenbasis ermöglicht es dem Modell, die zugrunde liegenden Muster besser zu lernen.

Zusätzlich sollte gewährleistet sein, dass das Modell genügend Trainingszyklen durchläuft. Manchmal kann ein Model einfach aufgrund einer nicht ausreichenden Trainingsdauer underfitting sein.Techniken, wie Kreuzvalidierung, können helfen, die richtigen Hyperparameter zu identifizieren. Auch das Testen von verschiedenen Regularisierungstechniken kann hilfreich sein, um das Modell an die spezifischen Anforderungen der Daten anzupassen.Schließlich kann der Einsatz von ensemble methods, wie etwa Bagging und Boosting, die Leistungsfähigkeit eines Modells steigern und das Risiko des underfitting reduzieren.

Autor dieses Beitrags

Simon Feller

Experte für Künstliche Intelligenz (KI) und Prozessautomatisierung